Diese Unterstützung ist vielen Bauern, vor allem im Osten der EU, aber ein Dorn im Auge. Sie sehen sich durch günstige Agrarimporte aus der Ukraine unverhältnismäßiger Konkurrenz ausgesetzt. Aber auch aus Frankreich gibt es Stimmen, die strengere Zollregeln fordern. Wie schlimm diese Auswirkungen der ukrainischen Exporte auf den Markt in der EU aber tatsächlich sind, darüber wird gestritten.
Noch am Dienstag hatte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) gesagt, die Verteidigung der Ukraine finde auch darüber statt, "dass man sich an putinscher Propaganda nicht beteiligt". Das Problem sinkender Getreidepreise liege nicht an ukrainischen Lieferungen. "Dafür gibt es einfach keinerlei Belege. Wer das sagt, soll es bitte schön durch Fakten, durch Zahlen belegen", so der Grünen-Politiker.
Weizen bleibt zunächst zollfrei
Die Ukraine ist ein weltweit wichtiger Produzent von Weizen, vor allem Menschen in ärmeren Ländern sind auf günstiges Getreide aus dem osteuropäischen Staat angewiesen. Wegen des russischen Angriffs auf das EU-Nachbarland konnte zeitweise kein Weizen auf dem für den Handel wichtigen Seeweg aus dem Land gebracht werden. Die Preise für Weizen waren zwischenzeitlich deutlich gestiegen.
Auch wenn etwa Ungarn gefordert hatte, dass auch für Weizen Kontingente eingeführt werden sollen, bleibt die Einfuhr von Weizen aus der Ukraine zunächst zollfrei. Allerdings sollen unter bestimmten Bedingungen Maßnahmen ergriffen werden können. Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, sieht das kritisch. Er hatte vergangene Woche mitgeteilt, das sei nicht nachvollziehbar. Auch Weizen hätte stärker einbezogen werden sollen.