Viele Gefechte an der Ostfront
Der Generalstab in Kiew berichtete von 96 Gefechten gestern entlang der über 1000 Kilometer langen Front im Osten und Süden der Ukraine. Die Zahl ist nicht unabhängig überprüfbar. Die im Vergleich hohe Zahl belegt den großen Druck, unter dem die ukrainischen Bodentruppen stehen. Als ein Schwerpunkt der Gefechte wurde die Region um Bachmut im Osten genannt, wo die russischen Angreifer kurz vor der Stadt Tschassiw Jar stehen. Viele Gefechte gab es auch westlich der Stadt Awdijiwka im Gebiet Donbass. Dort ist den Russen nach übereinstimmenden Berichten ein Durchbruch durch ukrainische Verteidigungslinien gelungen.
Lettland beschließt weitere Militärhilfe für die Ukraine
Lettland wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen Russland leisten. Regierungschefin Evika Silina kündigte an, die ukrainischen Streitkräfte sollten Flugabwehrgeschütze und unbemannte Überwachungsflugzeuge aus den Beständen der Armee des Nato-Landes erhalten. Auch andere materielle und technische Ausrüstung solle an Kiew geliefert werden, teilte Silina auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Der baltische EU-Staat Lettland zählt zu den entschlossensten Unterstützern der Ukraine.
Ukraine wirft Russland Folter auf der Krim vor
Die ukrainische Krim-Beauftragte Tamila Taschewa hat Russland vorgeworfen, auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Menschen foltern und verschwinden zu lassen. "Die Russen verfolgen Menschenrechtsaktivisten und Journalisten auf der Krim, sie verschleppen Zivilisten in dunkle Keller und foltern sie dort, sie lassen Menschen verschwinden", sagte Taschewa dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) in Berlin. "Die Russen haben die Krim zu einer riesigen Militärbasis gemacht und nutzen sie als Ausgangspunkt für Angriffe gegen die Ukraine." Die schlechte Menschenrechtslage auf der Krim wird auch in Berichten des Europarates und anderer Organisationen angeprangert.
Sowjetisches Denkmal in Kiew wird demontiert
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wird ein Denkmal aus Sowjetzeiten abgebaut, das die Verbindung von Russland und der Ukraine symbolisieren sollte. Die Demontage der etwa 20 Elemente aus rotem Granit werde mehrere Tage dauern, kündigte die Stadtverwaltung an.
Die Figurengruppe aus ukrainischen Kosaken um den Hetman (Anführer) Bohdan Chmelnyzkyj und den Moskauer Botschafter stand bislang unter dem sogenannten "Bogen der Völkerfreundschaft" im Zentrum über dem Fluss Dnipro. Das Gewicht der Steinfiguren wird auf etwa 6000 bis 7000 Tonnen geschätzt. Sie sollen zukünftig ihren Platz in einem Luftfahrtmuseum finden. Das Ensemble war 1982 eingeweiht worden und sollte an die "Vereinigung des ukrainischen Volkes mit dem brüderlichen russischen Volk" im Jahre 1654 erinnern.