Bub wird zum Held
Deutlich mehr Gewicht als 2021 kriegt in der diesjährigen Inszenierung die Figur des Bubs, also des Sohnes. Größer und stärker schaffe er die eigentliche Heldenstory, erklärte Hohenecker. Dieser Regisseur, erklärte Luisenburg-Kommunikationschef Christof Kaldonek, brachte in den vergangenen zwei Spielzeiten das Musical „Sister Act“ „als eine der erfolgreichsten Produktionen in den letzten 100 Jahren“ auf die Freilichtbühne. Wie beim bisherigen Publikumsliebling will Hohenecker die Profi-Tänzer von talentierten Ballettschülerinnen ergänzen lassen.
„Zentralfriedhof“ erkennbar
Das Original schlug vor 50 Jahren auch wegen seines eingängigen, neuen Sounds ein, der Rock-Musik mit bayrischer Folklore verbindet. In Österreich sei nach Falco Ambros’ Konzeptalbum das meistverkaufte ever, sagte Kaldonek. Der typische Ambrossche Grundsound – sogar samt Versatzstücken aus dem „Zentralfriedhof“ – lasse sich auch im „Watzmann“ erkennen, finden die Verantwortlichen. Für die Luisenburg beauftragten sie Johannes Moritz aus Leipzig mit einem Neu-Arrangement.
Grooves sollen rein
Etliche bekannte Melodien klängen in Wunsiedel anders als im Original, erklärte Musikchef Stefan Wurz: Denn in der Luisenburg-Neuinszenierung fehle das Klavier. Stattdessen gäben Rock-Gitarre, Akkordeon und Trompete den Ton an. Hinzu komme als Special Act Conni Müller als Soundartistin und DJane. Unter anderem spiele sie mit Dingen aus der Natur. „Wir treiben dem Stück die Behäbigkeit aus und bringen Grooves rein“, versprach Hohenecker. Auch das unterscheide die neue Inszenierung deutlich von der Hauruck-Produktion des Jahres 2021 im Felsenlabyrinth. Dazu trage heuer die „Female-Band“ aus „sechs musikalisch richtig guten Frauen“ bei, die ein Gegengewicht zu den männlichen Hauptdarstellern des Stücks schufen.
Zwei Geheimnisse verraten
Außerdem soll es im neuen „Watzmann“ eine Überraschung geben, die allerdings während des Dramaturgie-Gesprächs des Öfteren ausgeplaudert worden ist. Mehrmals fiel „Mariachi“, was eine typisch mexikanische Musikformation bezeichnet. Noch ein zweites, bislang gut gehütetes Geheimnis hat Peter Hohenecker im Eifer des Gefechts im „Bernhard“ ausgeplaudert: Nächstes Jahr soll auf der Luisenburg das Musical „West Side Story“ laufen.