Bayreuth - Gleich am Anfang scheint alles vorbei. Aber der sich da eine Kugel in den Kopf schießt, ist
- noch - nicht Heinrich von Kleist selbst, sondern Werther, der berühmte Romanheld Goethes, seines Idols und Widerparts. Fieberhaft liest Kleist auf der Bayreuther Bühne aus dem Buch schon einmal vor, was er sich zweieinhalb Stunden später hinter der Bühne selbst antun wird, unsichtbar, lautlos. Der wirkliche Kleist war damals, am 21. November 1811, erst 34 Jahre alt. Sein Darsteller ist sogar um ein Jahr jünger.