Kulmbach - Jeder Tag in Jenny Frontzeks Leben sieht gleich aus: Morgens steht sie auf, läuft vom Schlafzimmer in das kleine Wohnzimmer mit der grauen Couch. Dort sitzt sie bis zum Abend zusammen mit ihren beiden Katzen Leyla und Kimba. Der Fernseher läuft den ganzen Tag, Cartoons und Serien. Fernbedienung, Getränke, Decken und Kissen liegen in greifbarer Reichweite bereit. Doch meist starrt Jenny Frontzek nur vor sich hin und grübelt. Sie fragt sich, ob sie bald wieder arbeiten gehen kann und ob ihre Depressionen verschwinden werden. Ob es in ihrem Leben jemals einen Punkt geben wird, an dem sie die Krankheit überwinden wird. Bis vor einem halben Jahr hatte die 24-Jährige noch einen Partner, der etwas Abwechslung in den tristen Alltag gebracht hat. Doch wegen ihrer Borderline-Persönlichkeitsstörung ging die Beziehung in die Brüche.