Und auch die Prognosen sind positiv: Aufgrund der steigenden Geburtenzahlen gehen die Experten auch von immer mehr Schülern in den kommenden Jahren aus. "Die steigenden Schülerzahlen freuen uns natürlich sehr. Sie helfen einerseits, Schulstandorte zu sichern, bringen aber auch Herausforderungen mit sich", sagte Landrat Dr. Oliver Bär.
Jeder der drei Schulräte ist für jeweils 14 Schulen zuständig. Sie kümmern sich um insgesamt 567 Lehrkräfte. 98 von ihnen sind in diesem Jahr neu in den Schulamtsbezirk gekommen. "Diese Neuzugänge müssen wir betreuen und integrieren. Die Durchmischung ist zwar gut, aber wenn das Personal jedes Jahr wechselt, wird es schwierig", sagte Stadelmann.
Grund für die Fluktuation sei die hohe Anzahl an Versetzungsanträgen. Das hängt einerseits damit zusammen, dass die jungen Lehrkräfte, die zunächst in Oberbayern eingesetzt werden, zurück in Stadt und Landkreis Hof wollen. Andererseits unterrichten in der Region Lehrer, die in ihre Heimatstädte rund um Bamberg zurückziehen wollen. Denn seitdem die Uni Bayreuth keine Grund- und Mittelschullehrer mehr ausbildet, kommen junge Lehrer vornehmlich aus Bamberg. Und dahin wollen sie schnell zurück.
Stadelmann ging auf viele weitere Herausforderungen für die Vertreter des Schulamtes ein: die Digitalisierung und die Fortbildung der Lehrer, die fehlenden Lehrkräfte im Grundschul- und Mittelschulbereich, die Anstrengungen einerseits, die Schulen auf dem Land zu erhalten und auf der anderen Seite die Raumnot in vielen Hofer Schulen. "Wir bauen derzeit 16 Klassenzimmer in Modulbauweise in Hof", ergänzte dazu der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner. Auch die Ausstattung der Schulen sei teilweise sehr unterschiedlich.
Das sei vor allem beim Thema Digitalisierung oftmals ein Problem. "Manche Schulen haben in manchen Räumen nicht einmal Wlan", sagte Lang. "Jede Schule sollte zudem einen schnellen Internetanschluss bekommen." Derzeit wird die Digitalisierung der Schulen über das Förderprogramm Bayern Digital II der bayerischen Staatsregierung unterstützt. Damit sollen Voraussetzungen geschaffen werden, um Schulen mit Technik für den pädagogischen Einsatz auszurüsten und den Lehrern Fortbildungen zum Thema digitaler Unterricht zu ermöglichen.
Um in diesem Bereich voranzukommen, wird ab dem kommenden Schuljahr verpflichtend für alle fünften Klassen das Schulfach Informatik eingeführt. "Deshalb müssen wir auch die Lehrer fit machen", sagte Lang, der sich vorrangig um das Thema Digitalisierung kümmert.
Die Fortbildung in diesem Bereich wird eine der vielen Aufgaben von Manfred Riedel sein. "Im Januar startet die digitale Fortbildung für Lehrer über das digitale Landesmedienzentrum ‚Mebis’", sagte Riedel. Auf dem Online-Portal können sich Lehrer selbstständig fortbilden und werden dabei von den Schulen begleitet. Nach spätestens zweieinhalb Jahren haben die Lehrer die Kompetenz und die Kenntnisse erworben, die sie für einen Unterricht mit modernen Medien an den Schulen brauchen.
Eine der positiven Entwicklungen sei der Einsatz von immer mehr Jugendsozialarbeitern an Schulen, sagte Stadelmann. "Wir müssen immer mehr von ihnen installieren, weil sich die Schülerschaft verändert und die Lehrer in jeder Klasse ein paar Problemfälle zu betreuen haben."