Und im Hochschulviertel? Der Anwohner Harald Friedel hatte im Mai bei der Bürgerversammlung bereits den Antrag gestellt, die Tempo-30-Zone nördlich der Enoch-Widmann-Straße auf die Gabelsberger Straße und die Wirthstraße auszuweiten. Nachdem Oberbürgermeisterin Eva Döhla das zunächst abgelehnt hatte, meldete sich Friedel erneut im Rathaus, woraufhin die Verwaltung den Vorschlag erneut prüfte. Man kam zu dem Ergebnis, diesem Antrag nicht zu entsprechen – erneut in Absprache mit der Polizei. Am Dienstag hatte der Ferienausschuss zu entscheiden, was getan wird. Und hier waren sich die Mitglieder uneins. Insbesondere die Begründung der Polizei gegen Tempo 30 in diesem Bereich stieß einigen sauer auf. Sinngemäß gaben die Ordnungshüter an: Der Straßenbereich verleitet ohnehin zum schneller fahren, wodurch Tempo 30 sich kaum erreichen ließe. Dadurch komme es zu mehr Beschwerden und die Polizei sähe sich mit der Forderung nach mehr Kontrollen konfrontiert. Also könnte man auf die Tempo-30-Beschilderung gleich verzichten. Jochen Ulshöfer (CSU) fand die Begründung nachvollziehbar: „Eine Regelung, die man nicht durchsetzen kann, bringt relativ wenig.“ Anders sahen es die Vertreter der Grünen sowie von FAB/Freie und Michael Böhm (Piraten). Gudrun Kiehne (Grüne): „Die Logik erschließt sich nicht. Dann könnte man auch Alkohol am Steuer trinken. Die Mehrheit der Autofahrer hält sich an Tempo 30. Alle anderen erreicht man eh nicht.“ Ohnehin sei es widersinnig, dass man an der Wirthstraße für etwa 300 Meter wieder auf Tempo 50 beschleunigen könne, um dann wieder abzubremsen. Den Umstand bezeichnete Gudrun Bruns (FAB/Freie) als Schildbürgerstreich. Klaus Schrader (Grüne) verwies erneut darauf, dass sich derartige Verkehrsregelungen über den politischen Willen herbeiführen ließen und die Abwägung der Polizei nicht bindend sei. Für ihn sei es sinnvoll, dass das gesamte Viertel verkehrlich beruhigt wird.