Bei der Bilanzvorlage am 1. Februar hatte Sewing gesagt, er gehe davon aus, dass die Teams "in den kundenrelevanten Prozessen (…) im ersten Quartal 2024 die Prozesse und die noch fehlenden Dinge, die wir noch nicht aufgeräumt haben, beendet haben werden".
Nach damaligen Angaben kostete das Chaos bei der zum Konzern gehörenden Postbank Deutschlands größtes Geldhaus bis dato 40 Millionen Euro - ganz abgesehen vom Imageschaden. Sewing hatte sich Anfang Februar erneut für die Pannen entschuldigt: "Wir haben die Kunden der Postbank enttäuscht, wir haben keinen guten Service gemacht."
Angebot wird weiter ausgedünnt
Die Zeiten für die Postbank-Kundschaft werden allerdings nicht einfacher: Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen dichtmachen und dabei auch Personal abbauen. Das sorgt in der laufenden Tarifrunde für Zündstoff und immer wieder für Warnstreiks: Die Gewerkschaft Verdi dringt darauf, die Arbeitsplätze durch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 langfristig abzusichern. Bislang hat die Deutsche Bank zugesichert, bis Ende September 2024 auf betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeiter im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu verzichten.
Das Angebot wird schrittweise weiter ausgedünnt: In Post-Partnerfilialen soll es Finanzdienstleistungen der Postbank, wie etwa die Ausgabe von Bargeld, nur noch bis Ende 2025 geben. Die Bank beobachte "schon länger, dass Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte zunehmend online durchführen und der Anteil bargeldloser Zahlungen steigt", erläuterte die Deutsche Bank.
Daher seien Bankdienstleistungen in den Partnerfilialen der Deutschen Post weniger stark nachgefragt. Die Sparmaßnahme betrifft etwa 1800 Schreibwarenläden und andere Einzelhändler. Somit wird es ab 2026 keine Partnershops der Post mit Postbank-Finanzdienstleistungen mehr geben.