Pflegebelastung mindern durch Erfahrungsaustausch
Patentrezepte gibt es keine, doch hilft oftmals die Möglichkeit des Austauschs mit anderen, die auch Erfahrungen mit der Betreuung Angehöriger gemacht haben oder der Zugang zu Informationen, um über Angebote zur Unterstützung oder Möglichkeiten des Umgangs beraten zu werden.
Dieser Austausch mit anderen Betroffenen und die Beratung durch die moderierende Leiterin der Fachstelle für pflegende Angehörige, Stephanie Fischer, haben Frau Seitenbacher Möglichkeiten der stundenweisen Betreuung für ihren Vater aufgezeigt. „Ich habe von einer Freundin von den Treffen der Angehörigen im ASD e.V. erfahren, sie hatte das in der Zeitung gelesen und mich motiviert doch mal hinzugehen. Sie meinte, dass ich dort vielleicht ein paar wertvolle Tipps bekommen könnte“, erzählte Gitta Seitenbacher.
„Und ja, sie hatte Recht. Es war gut, dass ich hingegangen bin. Ich habe von anderen Angehörigen erfahren, wie sie mit der Situation umgehen oder auf welche Hilfen sie zurückgreifen. Außerdem wird einem in dem Moment klar, dass man nicht allein ist. Von ehrenamtlichen HelferInnen, die stundenweise nach Hause kommen und die Betreuung übernehmen habe ich erst bei dem Treffen von der Fachfrau für gerontopsychiatrische Pflege und Betreuung Stephanie Fischer erfahren. Jetzt kann ich mir immer einmal eine Auszeit gönnen und weiß meinen Papa in guten Händen. Jetzt gehe ich regelmäßig zu den Angehörigen-Treffen und kann dort meine Fragen stellen, mich mit anderen austauschen und mittlerweile sogar selbst immer einmal wieder einen kleinen Tipp geben“, sagt Seitenbacher und schmunzelt dabei. „Die Pflege eines Angehörigen ist herausfordernd und kann einen an seine Grenzen bringen, aber es gibt Hilfe und die sollte man annehmen“, zieht Frau Seitenbacher Resümee.