DKMS-Typisierungsaktion Hof sucht Lebensretter für Mercan Coban

Stephan Pampel

Freunde und Angehörige der 38-jährigen an Leukämie erkrankten Hoferin organisieren eine Typisierungsaktion am kommenden Samstag. Was geplant ist und was die Helfer antreibt.

 
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Anfang dieses Jahres hat Mercan Coban die Diagnose Leukämie bekommen. Während die Hoferin um ihr Leben kämpft, ruft die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) für den kommenden Samstag zu einer großen Registrierungsaktion für eine Stammzellenspende in Hof und Umgebung auf. Die Typisierungsaktion in der Alevitischen Gemeinde richten Freunde und Angehörige von Mercan Coban aus.

Die 38-jährige Erzieherin mit türkischen Wurzeln befindet sich aktuell im Klinikum in Erlangen. „Ich möchte mich schon jetzt bei allen bedanken, die sich für mich und alle anderen Leukämiekranken testen lassen wollen“, sagt sie.

15 Menschen unterschiedlicher Herkunft sind seit zwei Wochen damit beschäftigt, alles für die Aktion am Samstag auf die Beine zu stellen. Auch während der Typisierungsaktion sind sie ehrenamtlich im Einsatz, um etwa auch beim Übersetzen zu helfen. Neben der eigentlichen Registrierung haben die Helfer ein Rahmenprogramm zusammengestellt. Den Organisatoren sei das Wohl der möglichen Spender „und die Lebensfreude im Allgemeinen“ sehr wichtig, erzählen sie bei einem Treffen. Es wird Kulinarisches angeboten, es soll Kinderschminken und Kindertattoos geben.

Alle Helfer sind bereits in der Datenbank der DKMS registriert, um schwerkranken Menschen jederzeit helfen zu können. Das ist im Fall einer Knochenmarkspende mittlerweile – abgesehen von Ausnahmefällen – fast immer über eine Blutspende möglich.

Bei der Organisation hilft auch Christian Hempfling, der in Hof eine Medienagentur betreibt und mit der Werbung und Ausgestaltung eines Werbefilms beschäftigt ist. Dieser soll in den sozialen Medien auf die Typisierung aufmerksam machen und ist unter Mitwirkung vieler Hoferinnen und Hofer entstanden.

Bei der DKMS wird die Aktion in Mercan Cobans Namen von Annika Schirmacher betreut. Sie stand dem Organisationsteam immer zur Seite. Auch andere Einrichtungen wie die Ditib-Moscheen in Hof und Umgebung, die evangelisch-lutheranische Gemeinde sowie örtliche Unternehmen und Banken unterstützen die Aktion tatkräftig.

Die DKMS führt täglich 2000 Registrierungen durch. Nicht ohne Erfolg: Vor zehn Jahren wurden im Schnitt zehn Knochenmarkspenden täglich weltweit durchgeführt. Heute sind es über 20 Spender allein aus Deutschland, die Stammzellen oder Knochenmark für einen Blutkrebspatienten weltweit zur Verfügung stellen, Tendenz steigend. Darauf weist die DKMS hin.

Im aktuellen Jahresbericht zum Jahr 2022 heißt es: Allein in Deutschland hat die Organisation über 371 000 Menschen dazu motiviert, sich in die Knochenmarkspenderdatei aufnehmen zu lassen. Und 5368 Spender schenkten einem an Blutkrebs Erkrankten irgendwo auf der Welt eine zweite Lebenschance.

Die an Leukämie erkrankte Mercan Coban. Foto: privat

Gut zu wissen

„Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein“, lautet der Slogan der DKMS. Viele Menschen scheuen allerdings vor der eventuell darauf folgenden Knochenmarkspende zurück. Was viele nicht wissen: In 95 Prozent aller Fälle funktioniert die Übertragung heutzutage über eine reine Blutspende.

• Am Samstag, 20. April, findet die Typisierung zwischen 10 und 18 Uhr im Kulturhaus der Alevitischen Gemeinde in der Meiselfelder Straße 3 in Hof statt.

• An diesem Tag geht es nur um einem einfachen Speicheltest. Für einen Spender, der für Mercan Coban oder andere Patienten in Frage kommt, geht es dann mit einem ausführlichem Gesundheitscheck und der Entnahme von Blut weiter.

• Für die Spender gibt es kulinarische Köstlichkeiten. Auf die kleinen Besucher warten Kinderschminken und Kindertattoos.

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