Für die Neue Klasse stemme BMW die größte Investition der Unternehmensgeschichte mit dem Ziel, mit den E-Autos bei Kosten und Profitabilität auf das Niveau eines Verbrenners zu kommen. Mit steigendem Anteil von Neue-Klasse-BEVs näherten sich die Gewinnmargen von BEV und Verbrenner schrittweise, sagte Mertl. Gleichheit könnte Ende des Jahrzehnts erreicht werden, sagte Weber. Allerdings müssten sich auch die Rohstoffpreise "in normalen Bahnen bewegen". Was Lithium und andere Batterierohstoffe in zwei Jahren kosten, wisse niemand.
Zur Frage nach dem Ende des Verbrenners sagte Weber, für Autokäufer seien die Reichweite der Elektro-Fahrzeuge und vor allem das Laden die größten Hürden. Inzwischen gebe es E-Auto-Kunden, die zum Plug-in-Hybrid zurückkehrten. Für den erfolgreichen Umstieg seien die Ladeinfrastruktur, Grünstrom für den Bau und den Betrieb der Autos sowie ein Recycling der Batterierohstoffe notwendig. Das werde nicht über Nacht geschehen. Zipse mahnte mit Blick auf die EU-Vorgaben, Ziel müsse maximale Klimawirkung sein, nicht eine bestimmte Technologie. Mitunter werde aber "fast schon ideologisch argumentiert".
Finanzchef Mertl erläuterte, neben dem Autowerk Debrecen und den vier Batteriemontagewerken führten auch die Erweiterung des Werkes München und die Elektrifizierung des Mini-Werkes in Oxford zu dem Höchststand der Investitionen. Beim Absatz erwartet BMW die Elektro- und die Luxusautos als Treiber mit zweistelligen Wachstumsraten. Der Konzern hat 15 BEV-Modelle im Angebot und will dieses Jahr mehr als eine halbe Million BEV-Autos verkaufen. Den von der EU vorgeschriebenen CO2-Flottenwert von 128,5 Gramm CO2 je Kilometer hat BMW im vergangenen Jahr mit 102,1 Gramm um über 20 Prozent unterboten. Weltweit hat BMW einen Marktanteil von 3,3 Prozent, bei den vollelektrischen Autos kommen die Münchner aber schon auf 4,1 Prozent.