Im Landkreis Kulmbach ging die Zahl der Arbeitslosen insgesamt nur leicht zurück, heißt es im Bericht der Agentur. Saisonüblich vollzog sich der Rückgang ausschließlich im Versicherungsbereich, während die Arbeitslosigkeit im Zuständigkeitsbereich des Jobcenters zunahm. 1595 Arbeitslose waren im April gemeldet, 17 Personen weniger als im Monat zuvor. Im Vergleich zu April 2023 waren es 152 mehr. Die Arbeitslosenquote lag zum dritten Mal in Folge bei 3,9 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats.
Saisonkräfte haben ihre Arbeit bei ihren früheren Arbeitgebern wieder aufgenommen. Einige wenige Personen wurden jedoch nicht zurückgerufen, sodass diese nun durch Vermittlungsbemühungen unterstützt werden, damit auch deren Arbeitslosigkeit zügig beendet werden kann. Es erfolgten Meldungen von Produktions- und Lagerhelfern, deren befristete Arbeitsverträge nicht verlängert oder deren Verträge in der Probezeit beendet wurden. Auffällig ist ein relativ hoher Anteil von gering qualifizierten EU-Bürgern, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Weiterhin haben sich junge Menschen gemeldet, die ihr Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis selbst gekündigt haben. Für deren Entscheidungen sind sehr individuelle Gründe maßgeblich,wird berichtet. Genannt werden nicht selten eine unausgewogene Work-Live-Balance, schlechtes Betriebsklima, geringe Bezahlung und fehlende persönliche Wertschätzung. Festzustellen ist, dass der Bedarf an Beratungen zu Fragen der beruflichen Weiterbildung stark angestiegen ist, informiert die Arbeitsagentur.
Frühjahrsbelebung bleibt aus
149 neue Meldungen für offene Stellen gingen ein, 18 weniger als im Vormonat und 69 weniger als im April 2023. Insgesamt betrachtet sei die aus den Vorjahren bekannte Frühjahrsbelebung nicht wahrnehmbar. Auch die Fachkräftenachfrage zeige sich verhaltener. Handwerkliche Fach- und erfahrene Hilfskräfte werden hauptsächlich von mittelständischen inhabergeführten Betrieben eingestellt.
Gesucht sind Maschinen- und Anlagenführer, Elektroniker, Anlagenmechaniker Sanitär-/Heizung-/Klimatechnik. Die Nachfrage der großen Betriebe beschränkt sich aktuell auf die Schließung von Lücken, die zum Beispiel durch Elternzeit, Ruhestand oder Langzeiterkrankungen entstehen. Gute Einstellungschancen haben Fachkräfte aus dem Lebensmittelhandwerk. Weiterhin gesucht sind Berufskraft- und Auslieferungsfahrer. Ebenfalls gefragt sind medizinische Fachkräfte aller Art und Angehörige sozialer Berufe. 352 gemeldete Ausbildungsplätze sind im Landkreis noch zu besetzen. 131 Bewerber gibt es aktuell, die sich für eine Ausbildungsstelle im Herbst interessieren. red