Spohr: "Für die nächsten Jahre herrscht Tariffrieden"
Die Belastungen durch die diversen Streiks bezifferte das Unternehmen auf rund 450 Millionen Euro. Davon fielen 350 Millionen Euro bereits im ersten Quartal an, als unter anderem das eigene Bodenpersonal wie auch die Kabinen-Crews, aber auch das Sicherheitspersonal an vielen Flughäfen in den Ausstand getreten waren.
Spohr berichtete am Dienstag von einem frischen Tarifabschluss mit den Piloten der Tochtergesellschaft Eurowings bis Ende 2026, der ganz ohne Streiks erreicht worden sei. Verträge für die allermeisten Mitarbeiter seien nun abgeschlossen. "Für die nächsten Jahre herrscht Tariffrieden", sagte Spohr zuversichtlich. Die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit bestätigte die Einigung auf ein Eckpunkte-Papier.
Kritik übte Spohr an der Europäischen Kommission, die mit Auflagen die dringend notwendige Konsolidierung der europäischen Luftfahrt erschwere. Gemeint ist der geplante Einstieg des deutschen MDax-Konzerns bei der italienischen Staatsairline Ita, über den die EU-Kommission nach einer Fristverlängerung nun bis zum 13. Juni entscheiden will.
Der Lufthansa-Konzern hat demnach noch bis zum 6. Mai Zeit, mit kommerziellen Zugeständnissen die Wettbewerbsbedenken zu zerstreuen. Die Behörde befürchtet ein Übergewicht des Lufthansa-Konzerns auf einzelnen Strecken und Flughäfen. Spohr machte klar, dass es für sein Unternehmen keinen "Plan B" zur Ita-Übernahme bei einem ablehnenden Bescheid aus Brüssel gebe. Es gehe darum, für die italienischen Kunden ein besseres Angebot auf Lang- und Kurzstrecken zu schaffen. "Es muss sich aber auch für uns lohnen."