Postgesetz wird umfassend reformiert
Noch ist die Post gesetzlich verpflichtet, 80 Prozent der eingeworfenen Briefe am nächsten Werktag beim Empfänger abzugeben. Wegen dieses Zeitdrucks setzte sie auch nach der Jahrtausendwende weiterhin auf die Flugzeug-Beförderung, obwohl viele Menschen zur schnellen schriftlichen Kommunikation längst auf E-Mails, Handy-Nachrichten und Chats zurückgriffen statt auf Briefe. Derzeit wird das veraltete Postgesetz umfassend reformiert. Die Novelle ist zwar noch nicht verabschiedet, es ist aber politischer Konsens, den Zeitdruck auf die Post abzuschwächen. Daher benötigt die Firma die Flüge nicht mehr und zieht schon jetzt einen Schlussstrich.
Manche Empfänger dürften die Folgen des Nachtflug-Endes bemerken: Wer Briefe erwartet, die in weit entfernten Regionen Deutschlands aufgegeben wurden, könnte etwas mehr Geduld brauchen. Denn die durchschnittliche Beförderungszeit der Briefe wird sich durch das Ende der Transportflüge etwas verlängern - wie sehr, sagt die Post nicht.
Ganz ohne Flugzeuge kommt die Post aber auch künftig nicht aus in ihrem Briefgeschäft: Bei Schreiben ins Ausland setzt das Unternehmen weiterhin teilweise auf Luftpost. Diese geringen Mengen werden als Beiladung im Bauch von regulären Passagiermaschinen befördert.