DEL2-Playdowns Noack sichert Wölfen den Matchpuck

Der 22-jährige Oliver Noack (rechts), hier gegen Corey Mapes, schoss die Wölfe 61 Sekunden vor der Schlussirene zum 3:2-Sieg. Foto: Mario Wiedel

Die Selber feiern in Heilbronn einen späten und auch etwas glücklichen 3:2-Sieg. Sie können nun am Sonntag in der Netzsch-Arena den Klassenerhalt in der DEL2 perfekt machen.

 
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Die Selber Wölfe haben die Tür zum DEL2-Klassenerhalt am Freitagabend abend ganz weit aufgestoßen. Sie setzten sich im fünften Spiel der Playdowns bei den Heilbronner Falken nach einem 1:2-Rückstand im Schlussdrittel noch etwas glücklich mit 3:2 (0:0, 0:1, 2:0) durch und führen in der Best-of-seven-Serie nun mit 3:2. Damit haben die Waßmiller-Schützlinge den Matchpuck im Heimspiel am Sonntag (18.30 Uhr) in der Netzsch-Arena und können mit einem weiteren Sieg den Ligaerhalt feiern. Matchwinner der Wölfe waren der zweifache Torschütze Daniel Schwamberger und – mit dem ganz späten Siegtreffer – der erst 22-jährige Oliver Noack. „Wir haben auch nach dem Rückstand nicht nachgelassen, weitergekämpft und gearbeitet“, lobte Wölfe-Trainer Sergej Waßmiller seine Mannschaft, die er einmal mehr leicht umgebaut hatte.

Reddick statt Miglio

Nicht im Line-Up standen Verteidiger Kevin Lavallee und Stürmer Nick Miglio, den es wieder als überzähligen Kontingentspieler erwischt hat. Dafür kehrte Bryan Reddick ins Team zurück. Damit setzte Waßmiller in den Reihen eins und zwei genau auf die Spieler der ersten beiden (erfolgreichen) Duelle dieser Serie. Was in dieser fünften Begegnung zu erwarten war, wurde schnell deutlich. Schon nach einer halben Minute gab es die erste kleine Rangelei. Es entwickelte sich eine – wie erwartet – sehr kampfbetonte Partie. Ein dickes Chancenplus erspielten sich zunächst die Hausherren, die aber den Puck nicht an Bitzer vorbeibrachten.

Ganz eng für die Wölfe wurde es vor allem in den letzten beiden Minuten des ersten Abschnitts. Zunächst stand dem Selber Keeper die Latte zur Seite, als Williams vom Bully weg aus der Drehung abzog. Dann vergab Volkmann noch zwei dicke Bretter für die Falken. Zuvor hatten aber auch die eher defensivorientierten Selber die ein oder andere Möglichkeit zur Führung. Die beste vergab Noack, dem in der achten Minute die Scheibe im Slot vor den Schläger fiel. Der junge Wölfe-Stürmer war aber wohl zu überrascht und verzog knapp. Insgesamt war das 0:0 nach 20 Minuten sehr glücklich für die Waßmiller-Schützlinge. „Am Anfang waren die Beine noch nicht ganz da. Wir haben Heilbronn zu viele Räume gelassen“, erklärte der Wölfe-Coach.

Frühes Gegentor im zweiten Drittel

Nur neun Sekunden nach der ersten Pause lag die Scheibe dann im Tor – im Selber. Die waren wohl gedanklich noch in der Kabine, als die Falken in Person von Topscorer Tonge zuschlugen. Nun mussten die Selber mehr für die Offensive tun, kamen durch Kruminsch auch zu einem gefährlichen Abschluss (24.). Im ersten Powerplay lag dann der Ausgleich in der Luft, aber weder Trska, Vantuch und Kalns brachten die Scheibe an Mnich vorbei. In der 28. Minute haperte es dann erneut an der Effizienz der Wölfe im Abschluss. Schwamberger setzte sich stark durch, scheiterte aber mit seinem Versuch, den Falken-Keeper zu tunneln. Die Selber waren nun etwas besser im Spiel – bis sie sich in der Schlussphase des zweiten Drittels kurz nacheinander zwei Strafzeiten einhandelten, mit viel Glück aber ein weiteres Gegentor bis zur Pause verhindern konnten.

Schwamberger trifft zum Ausgleich und legt nach

Im Schlussdrittel fiel dann erneut ein schnelles Tor – dieses Mal für die Wölfe. 19 Sekunden waren gespielt, als Schwamberger nach einem Vantuch-Bullygewinn zum 1:1 abschloss. Die Partie lebte in der Folge vor allem von der Spannung. Für Selb hatte Kruminsch – erneut nach einem Bully – die Möglichkeit zur 2:1-Führung. Die gelang im Gegenzug aber den Hausherren durch von Ungern-Sternberg, der zur Stelle war, als Bitzer einen Fischer-Rückhandschuss aus kurzer Distanz nach vorne abprallen ließ. Würden die Wölfe noch einmal zurückschlagen können, nachdem sie in den vergangenen Spielen im Schlussdrittel nicht mehr viel zuzulegen hatten? Die Antwort lautete: ja. Erst hatten sie noch Dusel bei einem Heilbronner Pfostentreffer (50.), zwei Minuten später durften sie sich über den Ausgleich freuen. Bei einem etwas verunglückten Trska-Schuss hielt der Heilbronner Rymsha den Schläger rein, und den Richtung Tor trudelnden Puck drückte Schwamberger noch über die Linie.

150 Selber Fans in Ekstase

Und es sollte noch besser kommen für die Wölfe. Nachdem beiden Teams zunächst im Powerplay kein Treffer gelingen wollte, holte das Noack 61 Sekunden vor der Schlusssirene für die Wölfe nach und versetzte die 150 mitgereisten Fans in Ekstase. Die Wölfe hielten auch dem letzten verzweifelten Ansturm der Falken stand und haben am Sonntag in heimischer Halle nun alles in eigener Hand, sich schon in der ersten Playdown-Runde ein weiteres DEL2-Jahr zu sichern. An der Fan-Unterstützung dürfte es sicher nicht mangeln.

Selber Wölfe: Bitzer (Weidekamp) – Kania, Trska, Gläßl, Reddick, Fern, Schaaf, Naumann – McNeill, Vantuch, Schwamberger, Kolupaylo, Krumisch, Kalns, Hlozek, Gelke, Hammerbauer, Noack, Melnikow, Klughardt.

Schiedsrichter: Bauer, Lajoie. – Zuschauer: 2539. – Tore: 21. Min. Tonge (Kirsch, Williams) 1:0, 41. Min. Schwamberger (Vantuch) 1:1, 47. Min. von Ungern-Sternberg (Fischer , Della Rovere) 2:1, 52. Min. Schwamberger (Trska) 2:2, 59. MIn. Noack (Kruminsch, Gläßl) 2:3. – Strafminuten: Heilbronn 6, Selb 10.

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