Experimentell, trotzdem unverkennbar
Experimentell und doch eindeutig nach den Kings Of Leon klingt die unkonventionelle erste Single. "Mustang" ist ein rauer, treibender Rocksongs mit einem düsteren Basslauf. Frontmann Caleb Followill spricht eher, als dass er singt, bevor er den Refrain heult, den bei den Konzerten im Sommer sicher tausende Fans mitgrölen werden. Es ist diese Kombination aus eigensinnigem Rock und eingängigen Passagen, die den Sound der Kings Of Leon trotz musikalischer Weiterentwicklung so unverkennbar macht.
Das neue Song-Dutzend ist vielseitiger und lebhafter als der etwas zu mild geratene Vorgänger "When You See Yourself". Den Auftakt macht das wunderbare "Ballerina Radio" mit prägnanten Synthesizern. Es ist Matthews Lieblingslied auf dem Album. "Ich freue mich wirklich, dass es das erste Lied ist", sagt der Gitarrist, der gelegentlich auch Klavier und Keyboards spielt. "Denn auf das Lied bin ich am meisten stolz und ich will, dass die Leute das hören."
"Nothing To Do" ist ein furioser Rockkracher mit unüberhörbaren Post-Punk-Einflüssen und überraschenden Harmonien im Refrain. Das atmosphärische "Split Screen" wiederum geht in Richtung Ballade. Wie schon auf vorherigen Kings-Of-Leon-Alben benötigen viele Lieder auf "Can We Please Have Fun" ein paar Durchläufe, bevor sie sich beim Hörer voll entfalten.
Harmonie in der Familie
Spannungen und Streitereien unter den Followills gehören längst der Vergangenheit an. Mit den eigenen Familienmitgliedern als Kollegen zu arbeiten, ist laut Nathan heutzutage einfacher als früher. "Weil man sich nicht mehr über die kleinen, belanglosen Dinge ärgert", erklärt der Drummer. "Ich glaube, wir sind einfach älter geworden und haben erkannt, dass es Zeitverschwendung ist, so viel Energie auf etwas Negatives zu verwenden."
Dass sie "Can We Please Have Fun" nicht irgendwo, sondern in ihrer Heimat Tennessee aufnahmen, habe die Arbeit für die vier Familienväter obendrein deutlich angenehmer gemacht, sagt Nathan Followill. Denn so konnten alle nach einem arbeitsreichen Tag im Studio wieder nach Hause zu ihren eigenen Familien fahren. "Es ist leichter, wenn man Familie und Arbeit trennen kann", sagt der Drummer und grinst. "Wobei ich ja mit meiner Familie arbeite, also ist es doch irgendwie schwer."