Regisseur Glasner hatte schon bei der Berlinale im Februar einen Silbernen Bären für sein Drehbuch gewonnen. Sein Drama ist keine leichte Kost. Ausgangspunkt ist der Tod des demenzkranken Vaters Gerd (Bauer). Dadurch müssen sich die Mitglieder der Familie Lunies wieder miteinander auseinandersetzen. Liebe, Zuneigung und Herzenswärme sind Fremdworte für sie. Glasner widmet ihnen im Film mehrere Kapitel. Recht schnell wird klar, dass auch die schwer kranke Mutter Lissy (Harfouch) kurz vor dem Ende ihres Lebens steht. Harfouch spielt die unnahbar wirkende und kalte Lissy besonders überzeugend.
Eidinger nicht bei Verleihung in Berlin
"Sterben"-Darsteller Lars Eidinger gratulierte live per Videoschalte. Momentan arbeitet der Schauspieler unter anderem mit Hollywoodstar George Clooney an einem neuen Film. Eidinger selbst ging in der Kategorie für die beste männliche Hauptrolle leer aus. Stattdessen setzte sich dort der österreichische Schauspieler Simon Morzé durch. Im Historienfilm "Der Fuchs" spielt er einen österreichischen Soldaten, der im Zweiten Weltkrieg einen jungen Fuchs aufzieht.
Die Österreicherin Adele Neuhauser nahm die Lola als beste Nebendarstellerin im Drama "15 Jahre" mit nach Hause. Bester Dokumentarfilm wurde "Sieben Winter in Teheran" von Steffi Niederzoll über eine zum Tode verurteilte junge Iranerin.
Der Deutsche Filmpreis gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der Branche. Die Nominierungen und Auszeichnungen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro für neue Projekte dotiert. Das Geld stammt aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Roth. 2023 hatte "Das Lehrerzimmer" von Ilker Çatak die Goldene Lola gewonnen.