Viola Zettel-Alex schämt sich. Nicht für etwas, was sie getan hat. Die VHS-Sozialpädagogin spricht von "Fremdschämen". Sie schämt sich für Ministerpräsident Horst Seehofer, für Innenminister Joachim Herrmann, für Bayern. Denn dass die Zentralen Ausländerbehörden im Freistaat so restriktiv die "3+2-Regelung" handhaben, ist ihrer Meinung blanke Willkür. Die Frau hat recht. Diese Willkür bekommen jetzt Asylbewerber in voller Härte zu spüren, die aus dem "falschen" Land kommen. Die Auswirkungen sind verheerend. Für die Asylbewerber, die Unternehmen, die Helferinnen und Helfer. Da die Asylverfahren bisher sehr lange dauerten, sind auch Afghanen, Ukrainer, Pakistani oder Senegalesen zum Teil schon seit Jahren in Deutschland. Viele gehen zur Schule, strengen sich an, machen Abschlüsse, haben Ausbildungsplätze - und Hoffnung. Die "3+2-Regelung", ein Bundesgesetz, sollte ihnen eine Perspektive bieten und den Firmen Planungssicherheit.